Sonntag, 31. Juli 2016

Wochenglückblick (28)

Spät, aber doch...

Meine Besuchstournee ging weiter und ich habe die Zeit sehr genossen. Mal in der Sonne und mal beim intensivsten Siedler spielen mit Oma und Opa. In Leipzig war es dann auch zwei Tage lang schön - zumindest mit all den lieben Menschen. Das Wetter am Dienstag war eher nass - so dolle hatte es in Schottland auch nur einmal geregnet. Womit wir wieder beim Thema wären: kaum zu Hause angekommen, habe ich mich auf mein Fotoalbum gestürzt und bin erst nach 2 Tagen wieder aufgetaucht. Aber es hat sich gelohnt!


Jaja, ich stehe ganz leicht auf Punkte und am liebsten auf rotem Hintergrund.


Samstag war ich dann im Isergebirge mal wieder richtig wandern - weil ich das ja so lange nicht mehr gemacht habe. :D Vielen Dank an fitzliesels Mama mit Mann. War sehr schön!


Nachdem es mit der Gondel hoch ging (man muss es ja auch nicht übertreiben mit dem sportlichen Ehrgeiz), ging es zu einer Hütte mitten auf der Isergebirgswiese. Rustikal schick ausgestattet, denn es gibt nur Generatorstrom, gab es Mittagessen.



Und auch später haben wir nicht hungern müssen. Fast überall luden links und rechts des Weges Heidelbeeren zum Vernaschen ein. Das blieb nicht ohne Folgen:



So kann die Woche erstmal enden, hurra. Vielleicht bekomme ich ja so blaues Blut!

Freitag, 22. Juli 2016

Wochenglückblick (27)

Eine neue Woche ging ins Land und ich bin auf Besuchstournee. Sehr schön ein paar bekannte Gesichter nach so langer Zeit mal wieder zu sehen. Eigentlich wollte ich am Foto Album der Wanderung arbeiten, aber die Fotos mäanderten zu lange in der Produktion herum und jetzt bin ich erstmal unterwegs. Stattdessen gibt es schöne Momente mit den Minigeschwistern.

Diese Woche warte ich allgemein auf viele Dinge. Eins ist aber schon angekommen. Mein neues Telefon: ein Fairphone 2. In der Hoffnung, dass diese Anschaffung lange hält und keine Kinder in irgendwelchen Minen dafür schuften mussten, habe ich es erstanden. Mehr Infos gibt es bei fairphone selbst, ich finde die Idee super! Auf die SIM-Karte warte ich übrigens noch ;-)

Beim Blutspenden war ich auch mal wieder. Das macht man ja eigentlich aus purem Altruismus. Diesmal gab es aber eine Powerbank als Geschenk, damit die Spender wieder Energie bekommen. Ich möchte ja nicht bezahlt werden, aber über die Anerkennung habe ich mich doch gefreut. Und schaut euch das tolle Design an!

Am Basteln bin ich diese Woche auch. Hier sind zwei Prototypen für einen Geburtstagskalender. Unter jeden Monat hängt man dann den Namen. Zu Hause gibts schon eine Papierversion. Das hier ist dann ein bisschen robuster, hoffe ich. Eine gute Woche euch allen! die fitzliese

Sonntag, 17. Juli 2016

Wochenglückblick (26)

Yay, ich bin gut wieder in Deutschland angekommen. Die Ängste ob des Wetters haben sich nicht bestätigt - es war erstmal schottisch nass. Aber das war gut für meine Pflänzchen und ich konnte die Hitze aus der Wohnung lassen.

Die Mitläuferin habe ich am Mittwoch mit einem leckeren Cheesecake verabschiedet - schnief - ich werde die Wanderzeit wirklich vermissen. Immerhin habe ich schon die Fotos bestellt zum Album basteln.



Da ich vom Wandern noch nicht genug hatte, habe ich fitzliesels Schwester ins Gebirge zur Wanderung geschleppt. Sehr befreiend so ohne großen Rucksack. Unterwegs gab es sogar Süßigkeiten zum Mitnehmen. Heidelbeeren sind schon was feines!


In Glasgow habe ich mich auch mal wieder mit ordentlicher englischer Lektüre versorgt. In der Hängematte ließ ich gestern also bei Mondenschein und mit Stirnlampe den Tag ausklingen. Vorher waren fitzliesels Bruder, Schwägerin & x vorbeigekommen und wir waren baden und mal wieder im Kino.


Ein wenig Zeit zum fitzen habe ich auch gefunden und konnte den großen Rucksack mit Aufnähern schmücken. Jetzt kann es jeder sehen, dass ich den WHWgelaufen bin. Mein ganzer Stolz also.


Fitzliesels Schwester hat mir eine besondere Freude gemacht und beim Einkaufen an meinen Ich-möchte-kein-Plastik-mehr-haben-Fimmel gedacht. Sie hat mir ein Glas zur Aufbewahrung mitgebracht. Wenn sie das nächste Mal vorbei kommt, mache ich auch heiße Schokolade und dann kann sie die Marshmallows dazu werfen. Sehr lecker!


Eine gute Woche euch!

die fitzliese

PS:

Habe gemerkt, dass nur registrierte Nutzer kommentieren konnten. Das habe ich jetzt geändert. Über Kommentare freue ich mich nämlich jederzeit :D

Wochenglückblick (26)

Yay, ich bin gut wieder in Deutschland angekommen. Die Ängste ob des Wetters haben sich nicht bestätigt - es war erstmal schottisch nass. Aber das war gut für meine Pflänzchen und ich konnte die Hitze aus der Wohnung lassen.

Die Mitläuferin habe ich am Mittwoch mit einem leckeren Cheesecake verabschiedet - schnief - ich werde die Wanderzeit wirklich vermissen. Immerhin habe ich schon die Fotos bestellt zum Album basteln.



Da ich vom Wandern noch nicht genug hatte, habe ich fitzliesels Schwester ins Gebirge zur Wanderung geschleppt. Sehr befreiend so ohne großen Rucksack. Unterwegs gab es sogar Süßigkeiten zum Mitnehmen. Heidelbeeren sind schon was feines!



In Glasgow habe ich mich auch mal wieder mit ordentlicher englischer Lektüre versorgt. In der Hängematte ließ ich gestern also bei Mondenschein und mit Stirnlampe den Tag ausklingen. Vorher waren fitzliesels Bruder, Schwägerin & x vorbeigekommen und wir waren baden und mal wieder im Kino.


Ein wenig Zeit zum fitzen habe ich auch gefunden und konnte den großen Rucksack mit Aufnähern schmücken. Jetzt kann es jeder sehen, dass ich den WHWgelaufen bin. Mein ganzer Stolz also.


Fitzliesels Schwester hat mir eine besondere Freude gemacht und beim Einkaufen an meinen Ich-möchte-kein-Plastik-mehr-haben-Fimmel gedacht. Sie hat mir ein Glas zur Aufbewahrung mitgebracht. Wenn sie das nächste Mal vorbei kommt, mache ich auch heiße Schokolade und dann kann sie die Marshmallows dazu werfen. Sehr lecker!



Eine gute Woche euch!

die fitzliese

Dienstag, 12. Juli 2016

Tag 12: Fort William - Glasgow

Einen Teil der Wahrheit habe ich euch verheimlicht: wir waren im Hostel noch gar nicht am offiziellen Ende des WHW angekommen. Da aber der Weg vielleicht noch nicht fertig war, wir es aber sehr wohl nach der Tour von Kinlochleven waren, haben wir uns den feierlichen Rest für heute aufgehoben.

Die Wanderung in die Stadt war komisch, denn in Fort William gab es so unglaublich viele Autos und sogar mehrspurige Straßen. Die vielen Menschen und Ampeln überforderten uns schon ein wenig. Wir retteten uns in die Info um nach dem Abfahrtsort des Busses zu fragen. Da gab es schon wieder so viele Menschen und vor allem trug keiner so große Rucksäcke wie wir...

Bevor der Bus fuhr, haben wir uns noch mit ein paar Erinnerungsstücken versorgt und die Rucksäcke beim offiziellen Ende - der Statue vom Mann mit den schmerzenden Füßen - abgestellt. Jetzt waren wir offiziell am Ende (Zweideutigkeit ist hier beabsichtigt).

Als der Bus losfuhr, dachte ich erst so: "Wooooooh, nicht so schnell. Ich kann das ja gar nicht verarbeiten!" Zum "Glück" fuhren wir im Berufsverkehr erstmal ein bisschen stop and go und ich hatte Zeit mich wieder an die Geschwindigkeit zu gewöhnen. Nach fast zwei Wochen zu Fuß ist das schon ein merklicher Unterschied, das hätte ich nicht gedacht. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte ich gleich in einen Flieger gemusst!

Den Abend lassen wir in Glasgow ausklingen, lesen uns unser Urlaubsbuch zu Ende vor und bereiten uns mental auf die Heimreise vor. Ich habe persönlich große Angst vor der Hitze in Deutschland!

die fitzliese und Mitläuferin

Montag, 11. Juli 2016

Tag 11: Ben Nevis

1344 m ü NN misst er, der größte Berg des Vereinigten Königreichs, an dessen Fuße wir gestern wild träumten. Unser Hostel liegt fast auf Höhe des Meeresspiegels, also hatten wir uns bis zum Gipfel viel vorgenommen. Zu den 4500 Höhenmetern vom WHW kamen also noch die des Ben Nevis hinzu. Da können wir von Glück reden, dass der Krater des ehemaligen Vulkans zusammengebrochen ist, sonst läge der Gipfel heute weitere 600 m höher!!

Direkt hinterm Hostel geht ein steiler Pfad zum eigentlichen Aufstieg des Ben Nevis. Gut aufgewärmt trafen wir nach einer halben Stunde auf den offiziellen Weg - einen ehemaligen Ponysteig. Ich habe keine Ahnung, wie ein Pony die manchmal hüfthohen Stufen überwinden sollte; wahrscheinlich handelt es sich um die seltene Art der vollgefederten, schottischen Bergponys.?

Auf halbem Weg kommt man an ein Plateau, dort gibt es auch einen See und einen Weg, der die gefährlichere Nordseite wieder hinunter führt. Mittlerweile waren wir aber so in der Wolke, dass ich weder das eine noch das andere wahrnahm. Nach über einer weiteren Stunde voller Haarnadelkurven auf Schotter im Nebel und Regen erreichten wir... Schnee! Das hellte irgendwie die Stimmung wieder auf.

Ganz oben angenommen, waren wir patschnass, aber zufrieden. Zum Glück konnte man die Ruinen der ehemaligen Wetterstation auf dem Gipfel ansehen. Denn mehr konnte man nicht sehen. Die Wetterstation da oben ist nur eine Kuriosität. Eines der ersten Modelle von Ford wurde auch den Gipfel hochgefahren und sogar heil wieder herunter gebracht. Zurück ging es den gleichen Weg, die Schemen der anderen Wanderer dienten zur Orientierung.

Auf halber Höhe entdeckten wir dann doch den See und den anderen Pfad, die Wolke hatte sich etwas gehoben. Bis über den Gipfel tut sie das übrigens immer nur an zehn Tagen im Jahr. Darauf lohnt es sich also nur bedingt zu warten. Na, wir waren jetzt jedenfalls oben und sind ganz glücklich!  War auch mit Wolke ein Erlebnis.

Morgen gehts nach Glasgow und dann ist die Fahrt zu Ende, schade (meine Füße sind da anderer Meinung)

die fitzliese und Mitläuferin

Sonntag, 10. Juli 2016

Tag 10: Kinlochleven - Fort William

Es ist vollbracht! Wir haben es tatsächlich geschafft. Meine Füße haben mich zwischendurch am Erfolg unserer Expedition zweifeln lassen. Aber ein bisschen singen hat dann doch geholfen.

Wie leider befürchtet, regnete es sich heute so richtig fest. Im Nieselregen ging es von Kinlochleven wieder steil bergauf, so dass ich auch in meinen Regensachen zu schwimmen drohte. Nach Überwindung des Passes war mir auch nicht immer klar, ob ich auf einem Weg laufe, der unter Wasser steht oder ob es eigentlich ein Fluss ist, denn ich nur als Weg zweckentfremde.

Die Mitläuferin hat das mit dem Wasser heute auch genauer wissen wollen und ihre Ausrüstung - zumindest Schuhe und Hosen - auf ihre Wasserfestigkeit getestet. Ergebnis: Gummistiefel oder Boot wären optimaler gewesen. Zum Glück ist nix schlimmes passiert, nasse Socken kann man trocknen.

Dank schmerzender Füße war ich heute kaum willens zu halten und wir haben heute viele Wanderer überholt. Die meisten sind ja nur mit kleinen Tagesrucksäcken unterwegs und lassen sich das große Gepäck fahren. Wir waren tapfer und heute sogar mit Gepäck schneller, jetzt sind wir wohl im Rhythmus!

Kaum zu glauben, dass die 154 km geschafft sein sollen... Nach einer ausgiebigen Dusche gönnen wir uns noch ein leckeres Essen und dann wird der Tag wohl still zu Ende gehen. Mit ein bisschen Glück sehen wir morgen auch etwas vom Ben Nevis. Unser Hostel liegt genau am Wanderweg, das sind schon einmal gute Voraussetzungen. Das Bild zeigt das erste Plateau ungefähr auf halber Höhe :-)

die fitzliese und Mitläuferin

PS:

Die Mitläuferin lässt ausrichten:

Ich danke meiner Familie, meinem Produzenten, dem Regisseur und natürlich meiner Stylistin.

(Ich glaube, sie meinte: liebe Grüße an die Familie)

Freitag, 8. Juli 2016

Tag 9: Glencoe (Kingshouse) - Kinlochleven

Die vorletzte Etappe auf dem WHW ist geschafft. Wer hätte das gedacht, vor allem: welche Füße hätten das geglaubt? Meine wissen so langsam zwar nicht mehr, was sie sind und warum, aber nach 130 km +++ mit Rucksack kann ich es ihnen nicht übel nehmen. Immerhin sind sie blasenfrei ;-)

Der Weg nach Kinlochleven ist nicht zu weit, allerdings lagen heute der höchste und der tiefste Punkt des WHW zwischen uns und unserem Ziel. Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Kingshouse und von dort ging es dann erstmal zurück Richtung Glen, diese Blickrichtung war auch wieder beeindruckend.

Irgendwann muss man aber auch mal raus aus diesen schönen Tälern und deshalb ging es in Haarnadelkurven auf 550m die Devil's Staircase hinauf. Es war schon anstrengend, aber dem Teufel sind wir unterwegs nicht begegnet, zum Glück! Das zweite Bild zeigt nochmal den stolzen Blick zurück von ganz oben aus.

Kurz nach dem "Gipfel" erreichte uns dann der obligatorische Regen, der heute auch nicht so recht nachlassen wollte. Ganz tapfer haben wir uns trotzdem den Weg auf fast 0m NN hinunter gestürzt und sind jetzt ganz froh, dass wir im Hostel statt Minihobbithöhle doch ein Zimmer gebucht hatten. Unterwegs trafen wir heute übrigens auch: Menschen in klatschnassem Unterhemd, Menschen nur in Tevasandalen über die Steine rutschend und einen Menschen nur im Shirt mit einem Müllbeutel als Regenschutz bekleidet (Löcher für die Arme später zugeknotet..). Gute Ausrüstung wird eben allgemein völlig überschätzt!

Langsam wächst die Vorfreude auf die letzte Etappe und hoffentlich den Aufstieg zum Ben Nevis!

die fitzliese und Mitläuferin

Im Tal der Tränen

Nur sehr widerwillig machte sich Alisdair MacDonald von Glencoe auf um in Inveraray seine Treue zum englischen König zu leisten. Das war schon eine Anfechtung für den stolzen Highland-Chief. Zu allem Übel lag Inveraray im Land der Campbells, den Todfeinden der MacDonalds. Um seinen Clan vor Unheil zu bewahren überwand Alisdair schließlich seinen Stolz und zog im tiefsten Winter Schottlands los. Das Tal lag tief verschneit und Alisdair kam nur langsam voran. Zu langsam, wie sich herausstellen sollte.

Kurz darauf gelangte ein Regiment unter Führung von Robert Campbell von Glenlyon in Glencoe an und schlug sein Lager auf. Obwohl die Campbells und die MacDonalds Erzfeinde waren, galten allen Clans die Tugenden der Gastfreundlichkeit als heilig. Und so wurde für die Gäste aufgetischt und der Whisky großzügig ausgeschenkt. Die Stimmung war ausgelassen und die Gelage unschuldig. Niemand konnte ahnen, dass die alten Traditionen bald auf so verwerfliche Weise gebrochen werden würden.

Im Morgengrauen des 13. Februar 1692 überfielen die Gäste die MacDonalds. Sie hatten Befehl jeden unter 70 zu töten. Und so starben an diesem Tag über 40 Menschen, ihr Vieh und Gut wurde zerstört. Wer fliehen konnte, starb kurz darauf in der bitteren Kälte in einer der Klüfte des Glens. Der englische König hatte an den MacDonalds sein Exempel statuiert.

Noch heute wird Glen Coe (Tal des Hundes) als Tal der Tränen bezeichnet. Das Massaker und die damit verbundene Missachtung schottischer Tugenden ist bis heute nicht vergessen.

Tag 8: Ruhetag im Glen

Heute haben wir es mal ruhig angehen lassen und sind ohne Rucksack losgezogen. Unser Ziel: Das verlorene Tal, in welches sich einige der Clanmitglieder MacDonalds nach dem Massaker geflüchtet hatten (vgl. Tal der Tränen). Nach langem Fußweg im Glen ging es dorthin steil bergauf und immer über einer Schlucht entlang. Dann hätten wir eigentlich einen Fluss überqueren sollen, der war heute aber leider zu hoch, bzw. unsere Schuhe zu flach. Wir hätten Anglerhosen gebraucht..

Alternativ sind wir dann einen anderen Weg zurück, den wir gefunden hatten. Das war genial, denn zum einen kam die Sonne (!!!) heraus und zum anderen konnten wir von diesem höheren Weg aus super in den Glen schauen. Leider hatte ich das Handy nicht mit, Bilder werden nachgeliefert..

Beim Abstieg stärkten wir uns an Heidelbeeren to go. Und konnten so gleich in die nächste Glenspalte hochsteigen. Dort gab es fast nur Treppen - ich werde nie wieder behaupten, dass es das in Schottland nicht gibt! Bis zum Gipfel reichte unser Proviant dann nicht und nach sieben Stunden schleppten wir uns etwas abgekämpft in den Pub. Dort gab es zu Stärkung Heiße Schokolade mit Marshmallows. Perfekt!

Morgen gehts weiter auf dem WHW, 15 km bis Kinlochleven, bis dann

die fitzliese und Mitläuferin

Tag 7: Tyndrum - Bridge of Orchy

Nachdem die letzten Tage etwas länger waren, haben wir es heute ein bisschen ruhiger angehen lassen. Wir haben erstmal schön ausgeschlafen in unserer Hobbithöhle und dann im Real Food Café in Tyndrum gefrühstückt. Diesmal gab es sogar Scones.

Der Weg führte heute die meiste Zeit zwischen Bahnstrecke und Landstraße immer mit Blick auf den imposanten Ben Dorainn entlang. Zu Beginn war uns auch das Wetter hold. Aber Ben Dorainn und dann auch unser Weg hüllten sich immer mehr in "thick mist", besser bekannt als Regen, ein.

Bis Bridge of Orchy selbst war der Weg trotzdem eher ein Spaziergang, vor allem im Vergleich zu vorangegangenen Tagen. Unser Hotel lag allerdings nochmal ca. 5 km weiter am WHW. Dahin führt der Weg auf den Mam Carraigh hinauf. Von dort konnten wir uns die tolle Aussicht vorstellen, denn es galt: wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Schade, aber so gibt es einen guten Grund wieder zu kommen.

Relativ zeitig sind wir heute im Inveroran Hotel angekommen. Die Dame an der Rezeption war freundlich und effektiv. Hier läuft alles ein wenig anders, Abendbrot gibt es nur bis halb neun und man muss bis 5 sagen, was man möchte. Frühstück wird von 7.30-8.30 serviert. Mehr brauchen wir ja auch nicht. ;-) Und mit diesem Zimmerschlüssel sind eventuelle Missverständnisse nahezu ausgeschlossen.

Heute haben wir mit unseren 15 km an der 100 km - Marke gekratzt. Erstaunlicherweise haben wir nichtmal Blasen und freuen uns früh auch immer auf das Laufen. Morgen geht es durchs Moor, hoffentlich ohne Regen und mit viel blühender Heide und dann auch wieder mit mehr Fotos.

die fitzliese und Mitläuferin

Donnerstag, 7. Juli 2016

Tag 8: Bridge of Orchy - Glencoe

Hurra, die Heizung weckte uns pünktlich um 5 Uhr im Hotel, so dass wir das Frühstück nicht verschliefen. Wie praktisch. Dafür wurden wir aber mit einem leckeren Frühstück entschädigt, das hatten wir in den letzten Tagen nicht! Sogar ein Scrabble gab es für uns und wir merkten, dass wir lange schon nicht mehr so intensiv überlegt hatten auf dem Weg.

Unser Weg heute führte durch das Rannoch Moor. Wie immer warnte uns die Karte mit Hinweisen, dass es nur sicher sei diesen Weg mit Kompass zu begehen. So schlimm war es heute zum Glück nicht. Unser Weg ging auf einem ehemaligen Militärpfad entlang, den man wirklich kaum verfehlen konnte. Außerdem war uns das Wetter hold und wir hatten immer wieder schöne Blicke! Die Heide war leider nicht so schön, wie erhofft, aber ich habe trotzdem ein schönes Bild machen können.

Wenn man das Moor durchwandert hat, sieht man auch schon einen Skilift. In irgendeinem Anfall von Übermut wurde hier wohl ein Skigebiet eingerichtet. Scheint sich aber weltweit noch nicht rumgesprochen zu haben.. Ganz in der Nähe befindet sich Kingshouse Hotel. Auf dem Weg dahin konnten wir ganz viel Rotwild sehen, das kam überraschend. Dann fiel mir aber die Gedenkstätte für Peter Fleming (James Bond) wieder ein, die wir im Moor gesehen hatten. Fleming starb wohl an einem Herzanfall auf der Pirsch... Doch nicht so überraschend also.

Am Hotel angekommen, fragten wir nach dem Bus Richtung Glencoe. Die Aussage war, dass wir wieder bis zum Skigebiet hoch müssten, der Bus hielte nicht an der Hotelzufahrt. Also stürmten wir los, denn für den Weg von 15 Min hatten wir noch 5 Minuten Zeit. Ich spekulierte auf eine Verspätung des Busses, in Irland war das ja auch nicht unwahrscheinlich gewesen. Wir wurden nicht enttäuscht, oben angehetzt, kam er auch schon. Nach einer Minute Fahrt hielt der Bus... an der Hotelzufahrt. Naja, wir waren verschwitzt, aber im Bus.

Glencoe liegt eigentlich nicht direkt auf dem WHW, das Tal ist aber eines der berühmtesten, weil schönsten, Täler Schottlands. Daran vorbei zu ziehen, wäre ein Unding, die 10 Meilen extra hatten wir aber heute nicht in den Beinen. Da der Busfahrer uns mitten im Glen wieder rauswarf, liefen wir trotzdem ein paar Kilometer extra, bis wir endlich am Hotel ankamen. Die Blicke im wunderschönen Tal, haben aber mehr als entschädigt!

Morgen sind wir auch nochmal hier um die Gegend zu erkunden, hoffentlich mit so gnädigem Wetter wie heute schon. die fitzliese mit Mitläuferin

Dienstag, 5. Juli 2016

Tag 6: Ardlui - Tyndrum

Hurra! Heute wohnen wir in der Hobbithöhle. Gerade nach der längsten Wanderung von 24 km sind wir sehr froh. Diese Behausung ist deutlich größer als die in Ardlui und die gesamte Ausstattumg drum herum ist auch besser. Immerhin sind wir aber heute nochmal mit sehr Fähre über Loch Lomond gefahren und das ist auch nicht schlecht, oder?

Heute hatten wir mal wieder einen sehr abwechslungsreichen Weg. Diesmal gab es einen großen Wasserfall. Besonders schön war die Wegführung unter der Bahntrasse entlang. Das ist nämlich nur für Schafe gebaut und mit dem Rucksack ist man doch ein wenig größer. Also im Watschelentenlauf zum Festigen der Waden- und Oberschenkelmuskulatur durch...

Wir kommen jetzt, wo wir Loch Lomond hinter uns gelassen haben, immer tiefer in die Highlands. Jeder Blick nach vorn oder hinten oder links oder rechts ist schön. Durch das Tal vom Bild sind wir heute durchgewandert. Überall gibt es Schafe und leider auch mehr Midges. Mein Insektenschutz wirkt noch, aber die Biesterchen flirren immer so ums Gesicht herum!

Nach dem Regen gestern hatten wir heute windige, aber meistens trockene Bedingungen. Sogar der ein oder andere Sonnenstrahl war dabei. Jetzt werden wir uns von den Strapazen heute mit einem leckeren Essen belohnen. Edit: es gab preisgekrönte Fish & Chips und mein geliebtes Crabbie's. Bis zum nächsten Eintrag!

die fitzliese und Mitläuferin

PS: heute haben wir über die Hälfte des gesamten WHW erreicht. Daumen hoch!

Tag 5: Rowardennan - Ardlui

Eingeregnet werden gehört zum WHW wie das Amen in die Kirche. Also haben wir das heute auch mal mitgemacht. In Rowardennan legten wir bei sehr schönem Wetter los. Das fanden wohl auch die fiesen, kleinen Midges und darum wurde unser Insektenschutz auf eine harte Probe gestellt. Bis jetzt hat er sich bewährt. In den meisten Unterkünften gibt es auch oft die Möglichkeit ein Lunchpaket mitzunehmen. Sehr gesund, wie ihr seht.

Fast die gesamten 19 km verläuft der Weg am Loch Lomond nordwärts. Insgesamt wirklich sehr schön, hier eine Brücke, da ein Wasserfall, dort ein schöner knorriger Baum und immer wieder der Blick zum See und den Bergen am anderen Ufer.

Unsere Mittagspause haben wir beim Tee in Inversnaid verbracht. Aus dem Plan dann unser Sandwich draußen am Wasser zu genießen, wurde: wir essen es schnell unter dem Hotelüberdach, denn es regnet. Und so richtig aufhören wollte es den Rest des Tages auch nicht. Das war aber nicht so schlimm, die Bäume schützten uns und der Weg war weiterhin sehr schön.

Wenn es doch einmal zu weit werden sollte, gibt es auch immer mal sogenannte Bothys auf dem Weg. Das sind Schutzhütten mit Feuerstelle und Schlafbrettern. Bissl ranzig, aber besser als draußen. Zwei davon lagen auf dieser Etappe auf unserem Weg. Zum Glück haben wir es heute in unser gebuchtes Bothy geschafft. Wir sitzen in einer Art Hobbithöhle und freuen uns über den Regen, der sanft aufs Dach plätschert.

Ardlui liegt übrigens auf der westlichen Seite des Sees und wir mussten mit der Fähre übersetzen. Man zieht einen orangenen Ball an einem Fahnenmast hoch und hofft, dass der Fährmann einen sieht und abholt. Heute hats geklappt.

Sonntag, 3. Juli 2016

Tag 4: Balmaha - Rowardennan

Heute hatten wir unglaublich Glück mit dem Wetter! Es hat nämlich zwischendurch nur kurz genieselt. Die heutige Etappe war mit 9 km zwar wieder kürzer, aber sehr schön. Wir sind oft stehen geblieben, weil ein Blick/eine Stelle schöner war als die nächste.

Unterwegs bei Sallochy haben wir zwei Freiwillige getroffen, John und David, die am WHW Wanderern helfen. Hilfe brauchten wir zwar nicht, aber ein nettes Gespräch haben wir trotzdem geführt.

Jetzt sind wir im Hostel angekommen. Eigentlich wollten wir noch auf Ben Lomond rauf, aber dafür ist keine richtige Zeit. Außerdem habe ich gelesen, dass er wohl der meistbestiegene Gipfel Schottlands sei. Ich muss ja nicht alle schottischen Superlative mitnehmen. ;-) Also entspannen wir mit Blick zum See. Die Jugendherberge befindet sich in einem ehemaligen Jagdschloss! Hier gibts auch Internet, deshalb konnte ich jetzt auch die anderen Beiträge nachliefern.

Liebe Grüße

die fitzliese mit Mitläuferin

Tag 3: Conic Hill die zweite

Mit Conic Hill hatte ich noch eine Rechnung offen. Die haben wir heute beglichen. In deutlich besserem Wetter - es gab nur Nieselregen und auch einmal Sonne - bestiegen wir den Berg das zweite Mal. Diesmal auch ohne Rucksäcke, also war das Ganze deutlich erfreulicher. Die Aussicht war super, ich hatte nur leider die Kamera und nicht das Handy dabei, vielleicht liefer ich ja noch nach.

Nach unserem Pausentagberg sind wir - richtig - weiter gelaufen und nochmal am Loch Lomond entlang. Schmuggler haben wir keine gesehen, aber dafür hatte ich mal Sinn für die schönen Pflanzen auf dem Weg. Mit Rucksack habe ich dann immer nur wenig Motivation mich hinunter zu bücken. Die Namen müssten dann noch Kenner hinzufügen, schön waren sie auch ohne Namen.

Wir verbringen heute übrigens die zweite Nacht im Doppelstockbettzimmer. Irgendjemand gab uns eine Minitreppe, leider ist die auch nicht höher als das untere Bett. Also habe ich den Tag auch genutzt meine Auf- und Abstiegskünste zu perfektionieren. Mittlerweile könnte man fast von Eleganz sprechen ;-)

Tag 2: Drymen - Balmaha

Auch wenn der Beitrag von gestern leider noch nicht im Netz steht, schreibe ich einfach mal weiter.

Unsere Tour heute war erstmal bescheidener geplant. Der WHW ist gerade im Sommer stark frequentiert und wir haben bei der Planung der Unterkünfte Kompromisse eingehen müssen. Deswegen werden wir zwei Tage im beschaulichen Örtchen Balmaha verweilen. Ich kam gerade richtig ins Laufen und bin schon so gespannt auf den Rest des Weges, studiere immer schon die Karte für übermorgen. Meine Mitläuferin gleicht das aber mit Ruhe aus. Dann muss ich eben entspannen!

Es war eigentlich auch sehr gut, dass wir nur 12 km gelaufen sind. Teil des Weges war nämlich die Besteigung des Conic Hill, dort gab es statt Aussicht leider Sturm und Regen und wir hatten den Moment verpasst unsere Regenhosen anzuziehen... Wieder etwas gelernt! Also waren wir ganz froh, dass wir nicht durchweicht weitere 11km vor uns hatten. Ich meine, einmal gesagt zu haben, dass es auf dem WHW bestimmt keine Treppen gibt. Conic Hill hat mich auch diesbezüglich eines Besseren belehrt. ;-)

In Balmaha gibt es ein überraschend gutes Café. Dort haben wir uns heute schon die Zeit vertrieben. Unsere Unterkunft ist nicht ganz so schick wie die Mulberry Lodge in Drymen, aber immerhin wird sie von der örtlichen Monopolistenfamilie betrieben, die neben dem Inn, dem Café auch noch den einzigen Laden des Ortes betreiben.

Wir sind heute auch noch, nachdem der etwas nervige Regen nachgelassen hatte, am Ufer des Loch Lomond spaziert. Das war auch mal schön, so ganz ohne Gepäck. Abschließend noch zwei Fakten für euch:
1. Loch Lomond ist der größte Süßwassersee Schottlands.
2. Im 18. Jahrhundert war Balmaha Zentrum des Whiskeyschmuggels.
Ersteres passt gut in die Reihe der Superlative hier (siehe ältester Pub gestern in Drymen), letzteres finde ich irgendwie unterhaltsam. ;-)

Tag 1: Glasgow - Milngavie - Drymen

Heute war es endlich soweit - unsere Wandertour (Tortur?) konnte losgehen. Mit dem Zug fuhren wir in nur 20 Minuten nach Milngavie, dass man übrigens "malgai" ausspricht. Das liegt wohl am ursprünglich Schottisch-Gälischen...

Voller Vorfreude stürzten wir los. Laut Wanderkarte sollte der Weg immer leicht zu finden sein - challenge accepted. Wir sind gleich nach dem Startpunkt falsch gelaufen, weil wir das riesige Tor und 3 große Schilder vor lauter Aufregung übersehen haben. Der Irrtum konnte aber aufgeklärt werden, wir haben uns dann doch auf dem West Highland Way (WHW) eingefunden.

An unseren Rucksäcken waren wir leicht zu erkennen und ein netter, älterer Herr sagte uns auch gleich, welchen Pub wir in Drymen denn besuchen sollten. Sehr nett, wie alle hier übrigens! Aber erstmal mussten die knapp 20 km gewandert sein.

Die Wege waren wirklich gut ausgeschildert, das Wetter spielte auch einigermaßen mit. Soll heißen, es gab auch mal eine Stunde Sonne zwischen dem Nieselregen. ;-)

In Drymen wohnen wir in einem niedlichen B&B, das echt sehr schick eingerichtet ist. Den Pub zum Speisen haben wir auch gefunden. Es ist wohl sogar der älteste Pub Schottlands, wenn ich richtig informiert bin.

Jetzt lesen wir noch ein wenig,
bis bald

Die fitzliese